23. November 2020 - Berichte
Co2 Fußabdruck in der Landwirtschaft – Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie
Am 18. November lud die Landjugend Württemberg-Baden e.V. ihre Mitglieder zum virtuellen Fachabend über den CO2‐Fußabdruck und Ökobilanzen in der Landwirtschaft ein. Der „Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie“ treibt viele Landwirt*innen um, dementsprechend war die Nachfrage hoch. Rund dreißig Agrarier und Interessierte folgten dem Vortrag von Frau Prof. Dr. Maria Müller‐Lindenlauf gespannt.
Zu lernen gab es einiges: Eine Ökobilanz erfasst alle Umwelteinwirkungen, die mit einer Ware bzw. Dienstleistung verbunden sind. Die Referentin zeigte am Praxisbeispiel Ei auf, dass es unterschiedliche Fußabdrücke gibt, je nachdem welche Faktoren bei der Berechnung berücksichtigt werden. So ist es wichtig, dass der gesamte Lebensweg „von der Wiege bis zur Bahre“ erfasst wird.
Zudem macht es einen Unterschied, ob nur der Fokus auf das Kernprodukt gelegt wird oder ob sogenannte Randprodukte, welche bei der eigentlichen Produktion entstehen, berücksichtigt werden. Teilweise fließt das Konsumverhalten bei manchen Berechnungen mit ein, so sind die Einkaufswege etc. schon auch ein Faktor welcher prinzipiell berücksichtigt werden muss.
Die Referentin ging auch auf die Interessen der Teilnehmer*innen ein und erklärte, wie in einzelnen Bereichen der CO2-Fußabdruck gesenkt werden kann. Für ein Weingut lohnt sich z.B. die Nutzung von Etiketten, die sich lösen lassen und nicht festkleben um die Flaschen nach der Reinigung wiederverwenden zu können.
Die Frage nach der eigenen Ökobilanz auf dem Hof treibt viele Landwirt*innen oder Winzer*innen um. Denn Ökobilanzen können helfen, wichtigen Stellschrauben für eine umweltschonende Produktion zu erkennen.
Man darf auf jeden Fall gespannt sein, was sich beim Thema des Fußabdrucks in der Landwirtschaft noch alles tun wird.
Christian Leu
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