Europa auf der Spur – Städtereise nach Brüssel

Europa auf der Spur – Städtereise nach Brüssel

Die Städtereise nach Brüssel stand pünktlich zur diesjährigen Europawahl  ganz unter dem Zeichen der Europäischen Union. Zwölf Landjugendliche gingen mit dem ICE von Stuttgart aus auf die Reise um Brüssel und die EU zu erkunden.

„Mehr Lobbyorganisationen in Brüssel als in Washington D.C.“

Gleich nach der Ankunft im Hotel ging es zum Europabüro der Baden-Württembergischen Kommunen, das für rund 1100 Kommunen Lobbyismus in Brüssel betreibt. Joel Müller informierte fundiert über die Europavertretung als Horchposten und Sprachrohr und erklärte wie Lobbyismus funktioniert und Lobbyorganisationen agieren. Nach Bezug der Zimmer ging es zum Waffelworkshop. Belgische Waffeln sind dicker und viereckig. Nach vielen Infos zu der Geschichte der Waffel und wo die Waffel Mafia in Brüssel sitzt, ging es ans Eingemachte. Eier, Mehl, Öl, Milch, Sprudel und viele weitere Zutaten standen bereit, um einen Teig für leckere Waffeln zu zaubern. Natürlich schlugen sich alle ordentlich die Bäuche voll.

Kohäsionspolitik und WüBa-Fahrradgang on Tour
Am nächsten Tag stand ein Besuch bei der EU Kommission auf dem Plan. Was macht die EU-Kommission? Wie werden hier unsere Interessen vertreten? Diesen und vielen anderen Fragen stellten sich die zwei Referenten der Kommission. Besonders Miguel Avila Albez wurde über die aktuelle und zukünftige Kohäsionspolitik ausgefragt (grob: die Verteilung von Finanzmitteln an schwächere, aber auch stärkere Regionen). Wie und nach welchem Schema werden die Mittel in der EU verteilt? Welches Land bekommt wie viel? Herr Albez erklärte, dass dies abhängig vom Bruttoinlandsprodukt(BIP) der Region sei. So bekomme eine arme Region mehr Mittel als eine reiche. Auch gemessen am BIP wird entschieden für was die Mittel verwendet werden dürfen. Ziel der Kohäsionspolitik ist es, dass der Binnenmarkt gestärkt wird, schwächere auf ein höheres Niveau befördert werden, damit der Wohlstand steigt, die Infrastruktur gestärkt wird und dadurch mehr Arbeitsplätze geschaffen werden.
Am Nachmittag ging es zum Köpfe Entrauchen: zum sportlichen Einsatz bei der Fahrradstadtrundfahrt. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt wurden „erstrampelt“ und viel Neues erfahren. Im Jahr 966 wurde zum Beispiel Bruocsella das erste Mal erwähnt. Weiterhin ging es zum Königspalast, zu verschiedenen Kirchen und zur Brüsseler Börse. Ein Highlight der Tour war das riesige Atomium, das Wahrzeichen Brüssels.

Schokohimmel, Garten Eden und die EU-Kommission-Vizepräsidentin

Am Samstag hatten alle Lust auf etwas Süßes und so wurde eine Schokoladenfabrik besichtigt. Von der Bohne zur fertigen Schokolade wurde alles erklärt und verkostet. Danach ging es zu den royalen Gewächshäusern und Gärten, die nur drei Wochen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich sind. So konnten die ganze Blumenpracht betrachtet und bestaunt werden. Am Nachmittag ging es zum Tag der Institutionen der EU zum Europäischen Auswärtigen Dienst. Hier begegnete einem Teil der Gruppe die Vize-Präsidentin der Kommission Federica Mogherini. Am Abend stand „Wirtschaftskunde“ auf dem Plan und es ging in die einzelnen Pubs der Stadt, um die unzähligen verschiedenen belgischen Biere zu verkosten. Am Sonntag ging es wieder mit dem ICE zurück nach Stuttgart.

Philipp Ritz

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