9. Mai 2019 - Berichte
Fachabend „Sanfter Rebschnitt“
„Das ist ganz neues Denken“ – solche und ähnliche Sätze fielen am Abend des 7. Mai öfter in Weinsberg. Gemeinsam mit Gunnar Thim, Weinbautechniker und Experte für den Sanften Rebschnitt an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein und Obstbau (LVWO) in Weinsberg, war diese Methode des Rebschnitts und das Ausbrechen der Anlagen Thema des Fachabends, organisiert vom forum.Jungwinzer der Landjugend Württemberg-Baden. Der „Sanfte Rebschnitt“ ist seit einigen Jahren großes Thema in der Fachpresse, da durch nur sehr kleine und junge Wunden am Holz die Verbreitung der Holzkrankheit Esca verringert werden und der Erhalt der Saftbahnen für gleichmäßige Erträge sorgen soll. Neben dem Anschnitt der Ruten im Winter ist das Ausbrechen der Anlagen sehr wichtig. So fanden sich die Teilnehmer zuerst in den Weinbergen der LVWO ein und besprachen am Rebstock, welche überschüssigen Triebe zu entfernen sind. Hier wurden Anlagen betrachtet, welche seit dem ersten Standjahr nach dem Sanften Rebschnitt behandelt werden und Anlagen, welche zu dieser Schnittmethode umgestellt wurden. Beim darauffolgenden Vortrag konnten sich die Jungwinzer und Weininteressierten anhand eines vielfältigen Vortrages weiter dazu austauschen und auch zwei Rieslinge verkosten, einmal „herkömmlich“ geschnitten und einmal nach dem sanften Rebschnitt. Hierbei zeigten sich deutliche sensorische Unterschiede, z.B. bei der Intensität der Säure und der Cremigkeit. Für alle TeilnehmerInnen zeigte sich, dass der sanfte Rebschnitt ganz neues Denken beim Schneiden und Ausbrechen der Anlagen bedeutet und es deutlich abgewogen werden muss, welche Anlagen auf den heimischen Betrieben umgestellt werden sollen. Wie der Rebschnitt im Winter ausgeführt werden soll, wird bei einem zweiten Fachabend Anfang des neuen Jahres behandelt.
Mara Walz
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