29. Januar 2018 - Berichte
Internationale Grüne Woche
Auch in diesem Jahr fuhr die Landjugend WüBa traditionell mit drei Bussen, organisiert von der Kreislandjugend Ostalb, der Kreislandjugend Ulm und einer Kooperation der Landjugenden Ludwigsburg und der Kreislandjugend Rems-Murr (ReMuLu-Bus), vom 19. bis 23. Januar auf die IGW. Auf dem Programm standen neben dem Besuch der international wichtigsten Messe für Landwirtschaft, Gartenbau und Ernährungswirtschaft, kulturelle und politische Themen.
Kulturelle Besichtigungen am Samstag
Am Samstag vormittag besichtigte die Reisegruppe des ReMuLu-Bus das Berliner Olympiastadion und konnten bei einer interessanten Führung hinter die Kulissen des riesigen Stadions schauen. Neben dem VIP-Bereich, den Umkleiden, der Kapelle wurde auch der Saal in dem die Pressekonferenzen stattfinden besichtigt. Von der VIP-Tribüne aus wurden die unglaublichen Dimensionen des Stadions deutlich. Im Anschluss wurden der Olympiapark mit dem Maifeld, dem Frauenplatz und dem Schwimmstadion besichtigt. Den Abschluss der Führung machte der Kuppelsaal im Haus des deutschen Sports.
Die Reisegruppe des Ulmer Busses konnte bei einer Schifffahrt auf der Spree Berlin von einer anderen Perspektive besichtigten und so die Faszination der Stadt auf sich wirken lassen.
Von der Landjugend zum Ehrenpräsidenten – Im Gespräch mit Gerd Sonnleitner
Gerd Sonnleitner führte den Deutschen und europäischen Bauernverband, erhielt das Bundesverdienstkreuz und ist heute Ehrenpräsident des Bauernverbands. Begonnen hat seine politische Laufbahn als Ehrenamtlicher in der Landjugend.
Wie schafft man es, so viel Anerkennung zu bekommen? Wie gelingt es langjähriges Ehrenamt, einen landwirtschaftlichen Betrieb, Familie und Politik unter einen Hut zu bringen?
Sonnleitner stellte sich den spannenden Fragen von Mara Walz (Mitglied im Bundesvorstand) und den Fragen der Landjugendlichen am Samstagnachmittag im City Cube. Er ist überzeugt: „Scheitern gehört zum Leben“. Wichtig ist nur, was für ihn selbstverständlich war: sich wieder aufzurappeln und andere Wege und Möglichkeiten zu suchen. Wenn es um die Politik geht, ermutigt er, sich zu informieren und sich eine eigene Meinung zu bilden und diese dann auch einzubringen. Viele Landjugendliche möchten sich auch im Bauernverband oder bei den Landfrauen einbringen. Das möchte Sonnleitner unterstützen und sie darin bestärken, so ist er überzeugt: „Das Verständnis für Jugend in den Erwachsenenverbänden ist wichtig – gerade für die eigene Zukunft. Diese Ungeduld und auch die Meinungen junger Leute müssen die Älteren aushalten.“ Abschließend gibt er den Landjugendlichen noch einen Slogan für ihre Arbeit mit auf den Weg: „Mut, Tatkraft und Zuversicht, greifen Sie an!“
Junglandwirtekongress auf der Grünen Woche
Zum Junglandwirtekongress im Rahmen der Grünen Woche kamen rund 250 Landjugendliche auf das Messegelände. Der Referent Stefan Dürr, Russlands größter Milchproduzent referierte über die Unterschiede zwischen Deutschland und Russland. Sein Unternehmen EkoNiva produziert täglich rund 1 200 Tonnen Milch. Insgesamt bewirtschaftet EkoNiva über 300.000 Hektar Landwirtschaftliche Fläche und hält 95.000 Rinder.
Stefan Dürr stellt fest, dass die Politik in Deutschland eher die gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft fördert. In Russland dagegen, sind es eher die großen und innovativen Betriebe, die staatlich gefördert werden. Des Weiteren erzählt er, das landwirtschaftliche Unternehmen in Russland von der Gewinnsteuer befreit sind.
Stefan Dürr stellt fest, das wir deutschen Landwirte eine riesen Chance haben, etwas besonderes zu machen, das mit höheren Preisen von den Verbrauchen honoriert wird. Darunter fallen Gestaltungsspielräume, mit denen sich eine Zukunft aufbauen lässt. Denn die russische Agrarpolitik ist langfristig auf Export ausgelegt, das bedeutet automatisch, dass es für deutsche Landwirtschaftsprodukte auf dem russischen Markt schwieriger wird.
Am Ende des Kongresses gab Stefan Dürr den Junglandwirten noch etwas mit auf den Weg: „Versucht ein Stück vorauszudenken. Schaut, wo ihr heute steht, was in 15 Jahren sein wird und überlegt was ihr aus der Situation heute machen könnt. Einfach nur sitzen, abwarten und denken, es geht so weiter wie es immer war – das wird in Zukunft nicht mehr funktionieren.“
Jugendveranstaltung im City Cube
Auf der Jugendveranstaltung des Bund der deutschen Landjugend, zu der rund 2.500 Landjugendliche den Weg gefunden haben, präsentierte die Landjugend RheinhessenPfalz ihr Theaterstück „Zwischen Dubbeglas und Stadtgeflüster“. Darin wurden von der Landjugend viele Vorurteile zwischen Stadt und Land inszeniert. Darüber hinaus zeigte das Theaterstück gelebte Tradition, die zwischen den Generationen weitergereicht wird und die Bedeutung von Freundschaften für das Heranwachsen junger Menschen.
Die politischen Vertreter, die unter den Gästen der BDL-Jugendveranstaltung waren, haben zu spüren bekommen, dass es der Landjugend eine Herzensangelegenheit ist, dass die Jugend in den Koalitionsvertrag aufgenommen wird. Darum werden sie kämpfen und sich nicht mit beruhigenden Floskeln vertrösten lassen.
Weiterhin wurde im Rahmen der Jugendveranstaltung dem Landwirtschafts- und Verkehrsminister Christian Schmidt der Schlüssel für den Tag des Offenen Hofes 2018 überreicht.
Das Highlight zum Schluss
Der absolute Höhepunkt der Fahrt zur Grünen Woche nach Berlin war natürlich, wie immer, der festliche Landjugendball am letzten Abend. Die Landjugendlichen aus ganz Deutschland haben sich in schicke Abendgarderobe geworfen und gaben den vergangenen Tagen den krönenden Abschluss.
Die Showtanzeinlage, die von den WüBas einstudiert wurde, brachte die Stimmung im Palais am Funkturm zum überkochen.
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